3. Folge: «Der Höhenflug»

Bligg

In der Hip Hop- und Rap-Szene herrschen ungeschriebene Gesetze, die den Interpreten auch hierzulande wenig Spielraum lassen. Bligg hat die Regeln 2008 aber mit aller Konsequenz gebrochen und sich mit den besten Instrumentalisten aus der Schweizer Volksmusik-Szene verbündet. Das Album «0816» überschritt in der Folge die 100’000-Verkaufsmarke – eine Sensation. Den entscheidenden Tipp für das Album-Konzept hatte Bligg übrigens vom Fernsehen.

 

Span
Span: Schöre Müller, Matthias Kohli und Daniel Siegrist Bild vergrössern
 

Span hatten schon vor Rumpelstilz einen Mundart-Song im Repertoire: den «Berner Rock». Den Durchbruch schafften die Späne allerdings erst ein Jahrzehnt später mit der Ballade «Louenesee», die seither an keinem Konzert mehr fehlen darf. Autor dieses Lieds ist Gitarrist Schöre Müller (links), der in melancholischer Stimmung einst an den Lauenensee gefahren war um dort den Kopf auszulüften. Beim Klimpern auf der Gitarre flog ihm dabei diese sehnsuchtsvolle Ballade zu.

 

Gölä
Gölä Bild vergrössern
 

Man liebt oder man hasst ihn, aber eins steht fest: Gölä ist ein Phänomen. In den 90er-Jahren hatte er in kürzester Zeit einen kometenhaften Aufstieg hingelegt und es immer wieder verstanden, auf der Erfolgswelle zu reiten. Aus dem Nichts aufgetaucht, verkaufte er hundertausende CDs und füllte als erster Schweizer Mundart-Musiker zweimal hintereinander das Zürcher Hallenstadion – um sich danach gleich wieder auszuklinken und als Büezer arbeiten zu gehen.

 

Büne Huber
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Büne Huber, Kopf von Patent Ochsner, wird von Chris von Rohr nicht nur als grossartigen Musiker bezeichnet, sondern auch als offenherzigsten und kreativsten Menschen der Schweiz. Büne ist in der Tat ein geborener Frontmann, vielseitiger Künstler, Visionär und Poet. Er weiss immer wieder Hits aus dem Ärmel zu zaubern, und was er thematisch aufgreift, ist nie banal. Seine Texte sind entweder griffig oder geheimnisvoll, aber – und darin liegt die Kunst – meist beides zugleich.

 

Endo Anaconda von Stiller Has im Proberaum mit Balz Nils
Endo Anaconda von Stiller Has im Proberaum mit Balz Nils Bild vergrössern
 

Mit Endo Anaconda von Stiller Has haben wir den vierten Sänger im Bunde der grossen Mundart-Poeten aus Bern: Polo, Büne, Kuno und Endo. Allesamt stehen sie in der Tradition von Mani Matter, von dem sie die Leichtigkeit des Formulierens übernommen haben. Endos Geschichten allerdings gehen einen Schritt weiter. Wie er sich jeweils der Pointe nähert und diese auch auf der Zielgeraden noch umzudeuten vermag, ist grosse Kunst im Kleinen. Mit seinen Texten steht er zweifellos noch ein Stück näher bei Matter als seine Kollegen.

 

Peter Reber
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Reber hat auf seinen Segeltörns durch die Weltmeere den Weg zur Mundart gefunden. Er erkannte, dass ihm seine Muttersprache doch näher liegt als die englischen Texte, die er zusammen mit Sue und Marc gesungen hatte. Für viele Schweizer ist Peter Rebers gelebter Lebenstraum zu einer Art Vorbild geworden: «Jede brucht sy Insel».

 

Gimma

Der Bündner Rapper ist jahrelang vor allem durch seine Kapriolen und aggressiven Sprüche aufgefallen. Zu stoppen ist er trotzdem nicht. Mit dem Song «Superschwiizer», den er in Ich-Form erzählt, will er in erster Linie provozieren. Das Resultat ist unterhaltend und der dazugehörige Videoclip äusserst bemerkenswert: er wurde mit einer einzigen Kamera-Einstellung und ohne Schnitt gedreht!

 


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